Ohrwurm – Klavierlieder von Moritz Eggert

IRENE KURKA, SOPRAN
MARTIN TCHIBA, KLAVIER (TRACKS 2, 3)
MORITZ EGGERT, KLAVIER (TRACKS 1, 4 – 9)

In seinen Klavierliedern reflektiert der Komponist Moritz Eggert – oft subtil-humorvoll – sowohl auf die große romantische Liedtradition als auch auf popkulturelle Phänomene unserer Zeit. Vertont werden dabei Einträge aus Online-Gästebüchern und Zeilen aus trashigen Popsongs – aber auch Gedichte von Brentano und Rilke.

Im Handel ab Juli 2018

ALBUM DETAILS

CD-Inhalt

MORITZ EGGERT
01 bring me up, bring me down (2013)
02 Ohrwurm (2010)
03 Ballack, du geile Schnitte (2006/07)

singet leise – 6 Lieder nach Brentano und Rilke (2011)
04 1. Wiegenlied (Brentano)
05 2. Liebeslied aus dem »Rheinmärchen« (Brentano)
06 3. Grabmal eines jungen Mädchens (Rilke)
07 4. Letzter Abend – aus dem Besitze Frau Nonnas (Rilke)
08 5. Liebeslied (Rilke)
09 6. Menschen bei Nacht (Rilke)

Total Time / Gesamtspielzeit: 59:43

KÜNSTLER

Irene Kurka

In der zeitgenössischen Musik ist Irene Kurka eine international gefragte Sängerin im Konzert und auf der Bühne. Zahlreiche Komponisten (unter anderem Eggert, Corbett, Weeks, Pisaro, Kampe, Seither, Beuger, Brass und Frey) schreiben und widmen ihr Stücke, nicht zuletzt für CD- und Rundfunkaufnahmen. Mittlerweile hat sie über 210 Uraufführungen gesungen.
Seit einigen Jahren beschäftigt sich Irene Kurka intensiv mit dem Repertoire und Konzerten für Stimme solo (unter anderem Hildegard von Bingen, Nono, Berio, Cage, Lucier, Beuger, Bauckholt und Brass). Ihre 2012 veröffentlichte CD mit Liedern von Hildegard von Bingen und John Cage (Koproduktion mit dem Label Wandelweiser und dem Bayerischen Rundfunk) erntete in der Fachpresse begeisterte Kritiken. Ihr Solo-Programm Beten sang sie nach der erfolgreichen Präsentation beim Huddersfield Contemporary Music Festival 2013 auf Einladung des Festivalleiters Graham McKenzie auch beim
hcmf//@l’auditori in Barcelona. 2015 erschien die CD Beten.Prayer.
Im musiktheatralischen Bereich arbeitet Irene Kurka seit 2008 mit der Komponistin Christina C. Messner zusammen, mit der sie szenische Miniaturen über das Leben von Simone de Beauvoir und das von der Choreografin Suna Göncü inszenierte Solo Salome-Extrakte entwickelte. 2014 sang sie die Rolle der Autorin in Christina Messners Love Songs for Heim@t in Köln. Mit den Komponisten Beuger, Brass und Houben konzipierte sie einen Abend mit drei Solo-Opern, der 2012 in München, Düsseldorf und am Theater Dortmund aufgeführt wurde. Mit der Komponistin Karin Haußmann entwarf und gestaltete sie den Abend Eine unsterbliche Geliebte für das Beethovenfest Bonn 2017.
Sie war als Solistin unter anderem zu Gast in der Tonhalle Düsseldorf, Kölner Philharmonie, Konzerthaus Berlin, Gare du Nord Basel, Huddersfield Contemporary Music Festival, L’Auditori Barcelona, Theater Dortmund, Festival Mecklenburg-Vorpommern, Ungarischer Rundfunk Budapest, Posener Frühling, Moments Musicaux Aarau, Hydra Festival Boston, Acht Brücken Festival Köln, Festival Muziek Biennale Niederrhein, Theater Osnabrück, aDevantgarde-Festival München, Opening! Festival Trier, Kunst-Station Sankt Peter Köln, Ensemblia Mönchengladbach, Randspiele Berlin-Zepernick, Oberstdorfer Musiksommer, Greifswalder Bachwoche, Fränkischer Sommer, Neuburger Kammeroper, Bayreuther Barock.
Die vielseitige Sopranistin wurde bereits mit mehreren Preisen und Stipendien ausgezeichnet. 2013 erhielt Irene Kurka den Wolfram-von-Eschenbach-Förderpreis des Bezirkes Mittelfranken, 2014 erhielt sie den Förderpreis für Musik der Landeshauptstadt Düsseldorf.
Ihr Gesangsstudium absolvierte Irene Kurka an der Musikhochschule München, an der Southern Methodist University in Dallas (USA) und der University of British Columbia in Vancouver (Kanada).
www.irenekurka.de
Moritz Eggert

Moritz Eggert, Komponist, Pianist, Performer, Dirigent und Autor, wurde 1965 in Heidelberg geboren und ist einer der vielseitigsten und innovativsten Künstler der Neue-Musik-Szene. Aufgewachsen in Heidelberg, Mannheim und Frankfurt am Main, begann er noch zu Schulzeiten, als Keyboarder in verschiedenen Rock- und Jazz-Ensembles zu spielen. Daraufhin folgten akademische Studien, zuerst als Pianist, dann als Komponist. Diese führten ihn später nach London und München, wo er heute zusammen mit seiner Frau, der Schriftstellerin Andrea Heuser, und den gemeinsamen Kindern Milo und Siri lebt.
Als Komponist setzte sich Eggert von Anfang an gerne zwischen alle Stühle. Er experimentiert mit unterschiedlichen Musikstilen und engagiert sich für ein Umdenken im Zugang und Umgang mit zeitgenössischer Musik. Durch in den Medien viel diskutierte Projekte wie Freax (Oper zusammen mit Christoph Schlingensief 2007) oder Wir akzeptieren die Nutzungsbedingungen (Auftragswerk zum 100-jährigen Jubiläum der Goethe-Universität Frankfurt 2014) versucht er das gängige Bild der Neuen Musik als alleinige Angelegenheit für ein Expertenpublikum aufzulösen.
Sein Werkverzeichnis von inzwischen mehr als 240 Stücken enthält nicht nur zwölf abendfüllende Opern (u. a. Die Schnecke 2007, All diese Tage 2012, Teufels Küche 2014, Traviata remixed 2016), sondern auch mehrere Ballette und Kompositionen für Tanz- und Musiktheater sowie Orchestermusik. Eggert pflegt auch gerne die kammermusikalischen Zwischentöne (u. a. Liederzyklus Neue Dichter Lieben, Klavierzyklus Hämmerklavier) und komponiert ebenfalls Vokal- und Chormusik (mit einem starken Fokus auf Lied), Kirchenmusik, experimentelle und elektronische Musik, Instrumentalkonzerte, Musik für Kinder und Jugendliche, Film- und Radiomusik sowie Hörspiele und Open-Air-Aufführungen.
Eggert ist neben seiner Komponistentätigkeit ein erfahrener und vielgefragter Pianist von sowohl klassischer als auch zeitgenössischer Musik und hat zahlreiche Uraufführungen eigener und anderer Werke im In- und Ausland gespielt. Seit einigen Jahren arbeitet er auch verstärkt als Sänger, Dirigent und Schauspieler.
Er ist außerdem aktiv in der Kulturpolitik tätig und engagiert sich gegen den voranschreitenden Kulturabbau in Deutschland. Hier zeichnet er sich als leiden­schaftlicher Unterstützer der jünge­ren Komponistengeneration aus und gründete zusammen mit Sandeep Bhagwati bereits zu Studienzeiten das noch heute bestehende aDevantgarde-Festival für jun­ge Komponisten in München. Er war drei Jahre lang Mitglied im Vorstand des Deutschen Komponistenverbandes und ist seit 2010 Professor für Komposition an der Mün­chener Hochschule für Musik und Theater. Neben seinen vielen Artikeln für nationale und internationale Print- und Onlinemedien betreibt er für die Neue Musikzeitung den »Bad Blog of Musick«. Als meistgelesener Blog zum Thema »zeitgenössische Musik« in Deutschland informiert Eggert in oftmals satirischen und provokanten Artikeln über heutige Kultur und Kulturpolitik.
www.moritzeggert.de
Martin Tchiba

Der Pianist Martin Tchiba wurde 1982 in Budapest geboren und lebt seit 1985 in Deutschland. Rege Konzerttätigkeit, z. B. Concertgebouw Amsterdam, Tokyo Opera City Recital Hall, Herbstfestival Budapest, Budapester Musikwochen, Spoleto Festival, Braunschweig Classix Festival, Europäisches Klassik-Festival Ruhr, Festival »scene: ungarn in nrw«, Ensemblia Mönchengladbach, Unicum Festival Ljubljana (als Solist mit der Slowenischen Philharmonie), Festival Enescu in Rumänien, Flagey Brüssel, Tonhalle Düsseldorf, Robert-Schumann-Saal Düsseldorf, Rudolf-Oetker-Halle Bielefeld, Beethoven-Haus Bonn, in Berlin, Basel, Salzburg und Den Haag. Auch trat er als Solist in Anwesenheit des deutschen und des österreichischen Bundespräsidenten in Berlin auf. Im Jahr 2017 erregte sein Social-Media-Klavier-Projekt WIReless in der Tonhalle Düsseldorf Aufsehen.
In seinen vielbeachteten Konzerten verbindet Martin Tchiba gerne Werke früherer Epochen mit denen der Neuen Musik. Dies eröffnet neue Perspektiven auf Vertrautes und Ungewohntes gleichermaßen. Auch spielte er viele Uraufführungen (u. a. von Gerhard Stäbler, Michael Denhoff, Moritz Eggert, Johannes Kreidler, Kunsu Shim, György Kurtág und László Sáry).
Seine bisher fünf CDs, erschienen bei den Labels Naxos, Telos, Hungaroton und Challenge Classics, wurden von der führenden internationalen Musikpresse mit vielen positiven Rezensionen bedacht und werden weltweit von Rundfunkanstalten ausgestrahlt. Zahlreiche Aufnahmen für Rundfunk und Fernsehen, u. a. bei den Sendern WDR Köln, SWR, SR, Bayerischer Rundfunk, Deutschlandradio Kultur, Ungarischer und Niederländischer Rundfunk. Das Berliner RBB Kulturradio sendete ein einstündiges Porträt über den Pianisten, SR 2 KulturRadio strahlte ein zweieinhalbstündiges Porträt über ihn aus. Das Niederländische Fernsehen machte Aufnahmen im »Bimhuis« im Muziekgebouw Amsterdam.
Nach früher pianistischer Ausbildung bei Karl-Heinz Kämmerling in Hannover und herausragenden Erfolgen in Jugendwettbewerben studierte Martin Tchiba Klavier bei Thomas Duis an der Musikhochschule Saarbrücken und bei Jean-Jacques Dünki an der Musikakademie Basel.
Tchiba erhielt vielfach Stipendien und Auszeichnungen. Er war Stipendiat der Friedrich-Ebert-Stiftung und des DAAD und erhielt den Kulturförderpreis der Landeshauptstadt Saarbrücken sowie Förderungen durch die Kunststiftung NRW. 2006/07 war er künstlerischer Leiter eines durch die Kulturstiftung des Bundes geförderten Projekts zum Thema »innovative Musikvermittlung« im Rahmen von »Bipolar – deutsch-ungarische Kulturprojekte«.
Neben seiner pianistischen Tätigkeit widmete sich Tchiba zudem auch der Komposition; ergänzende Kompositionsstudien bei Michael Denhoff in Bonn. Aufführungen z. B. bei der Internationalen Gaudeamus-Musikwoche in Amsterdam und beim aDevantgarde-Festival in München.
www.martin-tchiba.com

Booklet mit Werkkommentaren von Moritz Eggert in Deutsch und Englisch (36 Seiten)

Koproduktion mit BR Klassik

P+© 2018 Spektral
Best.-Nr. SRL4-17157
EAN: 4260130381578

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